26.05.2009 | 2 + 2 + 10 = 42



Am Donnerstag machten sich zwei mal Landdienst, zwei Steuerleute und zehn Ruderer auf den Weg in die Niederlande, um die Strecke von 200 km durch elf friesische Städte zu bestreiten.

Nachdem ein riesiger Berg von Zelten, Nahrungsmitteln und Gepäck in den beiden Teamfahrzeugen erfolgreich verstaut worden war, machte sich die Mannschaft auf den Weg zum Zielort Leeuwarden, der sowohl Start- als auch Zielpunkt der Regatta ist.

Während wir noch auf die Ankunft unseres Bootes warteten, welches dankenswerter Weise von den Mainzern mitgenommen wurde, entstand auf einer grünen Insel neben dem Bootshaus die kleine CRV-Zeltstadt, in der am Abend noch einmal dank des Küchenteams ordentlich mit Bratwürsten und div. Salaten gegrillt wurde. Nach einer kühlen, aber immerhin durchschlafenen Nacht, bereiteten wir uns am nächsten Morgen nach dem Frühstück auf die eigentlichen Regatta vor.

Das neudeutsche Motto hieß: pimp my boat:

Mit elektrischen Pumpen, Bordlichtern, Navigationseinrichtungen, Abdeckungen und zusätzlichen Schwimmkörpern bekam unser gesteuerter Doppelzweier ein ungewohntes Erscheinungsbild. Nach strenger Kontrolle durch die niederländischen Schiedsrichter wurde der neue Mollenbrunnen zum Rennen freigegeben und die Bootsbelegung für die ersten Abschnitte festgelegt. Mit einem kohlenhydratreichen Nudelessen wurde sich noch einmal beim Mittagessen für die ca. 20 Stunden dauernde Streche gestärkt. Pünktlich um 20:00 Uhr lagen Thilo und Jens am Start, um - sowie 95 weitere Boote die erste Etappe in Angriff zu nehmen.

Die Stimmung entlang der Strecke war beeindruckend; säumten doch zahlreichen Zuschauer sowie einige Musikbands die Strecke, die jedem Boot zu jubelten. Zahlreiche Kurven und extrem niedrige Brücken konnten dem Kreuznacher Boot nichts anhaben, nur der dritte Mannschaftswechsel in Dokkum lief etwas anders ab: Wir probierten einmal den U-Boot-Stil aus. Was nichts anderes heißt, als daß wir beim Wechsel kenterten. Dennoch, nach einer Bootsüberprüfung und einer Minute Wasserschöpfen
ging es weiter in die dunkler werdende Nacht. Nach mehreren Stunden Dunkelheit und anstrengenden Etappen konnten wir einen romantischen Sonnenaufgang über dem Slooter Meer genießen und voller Motivation den Tag durchstarten, was neue Kraft gab, auch wenn die Etappen immer einsamer wurden, da sich das Feld mittlerweile doch stark auseinander gezogen hatte.

Nach vielen Kanälen, zahlreichen Brücken und Seen sowie 11 Städten erreichte unsere letzte Rudercrew nach etwas über 19 Stunden das Ziel: Neue persönliche Bestleistung für das Kreuznacher Boot!

Fairer Weise müssen wir allerdings eingestehen, daß sich nun alle nur auf eine Dusche, etwas zu essen und ganz viel Schlaf freuten.

Ach übrigens:

Auch wir wissen, daß 2+2+10 mathematisch nicht gleich 42 ist, aber unser Mollenbrunnen, der uns - zwei Landdienste, zwei Steuerleute und zehn Ruderer - unter den über 1.000 Teilnehmern im Gesamtergebnis auf Platz 31 gebracht hatte, trug in diesem Rennen die Nummer 42!