24.10.2011 | Teilnahme des Römerkastell Gymnasiums am Bundesfinale “Jugend trainiert für Olympia“ 2011 in Berlin



Der Achter  des Römerkastell Gymnasiums hat sich dieses Jahr zum ersten Mal seit 15 Jahren beim Landesentscheid in Treis Karden für das Bundesfinale der Schulen  „Jugend trainiert für Olympia 2011“ in Berlin qualifiziert. Da der Landesentscheid erst im Juni stattgefunden hat, konnte die Hauptvorbereitung für das Finale erst ab dem Schulanfang im August stattfinden. Eine intensive wettkampfbedingte Vorbereitung der Schüler/Sportlermannschaft  unter Betreuung vom Trainerteam Xaver Rohmer (Leiter des Schulkooperationsprojektes) und Kathryn Duffy-Jäger (Vereinstrainerin des Creuznacher Rudervereins) ging dann los,  um die junge Mannschaft mit  Steuerfrau Edda Strohm auf das Spitzenniveau des Bundesfinales zu bringen.
Die erste Aufgabe des Trainerteams war aber zunächst,  einen fahrbaren,  rennfähigen Rennachter zu finden. Das zur Verfügung stehendes Boot war über 40 Jahre alt und eigentlich nicht mehr renntauglich. Durch Unterstützung von Marc Krömer (Filippi Bootshändler Deutschlands und Besitzer der Werkstatt Werner Kahls in Wetzlar) wurde ein tolles Angebot vermittelt:  Daniel Riechmann, (Vorsitzende Marburger RV, Trainer der Frauen Uni-Achtermannschaft, Marburg), hatte sich entschieden, der Schülermannschaft einen neuen Filippi Rennachter für die Regatta ab dem Anfang September zu leihen!! Ein überwältigendes Angebot!!
Die Achtermannschaft, die sich aus zwei erfahrenen Aktivensportlern aus der Trainingsgruppe des CRV 1876 (Tim Folchert und Jan Breitung) und sechs Schulruderern aus dem Ruderkooperationsprojekt des Römerkastells zusammensetzt, die alle zum ersten Mal Riemen gerudert, und zum Teil in diesem Frühjahr überhaupt zum ersten Mal im Ruderboot gesessen haben, hatte allerdings nur zwei Wochen Zeit, um in diesem Achter zu trainieren. Die größte Herausforderung für Trainerteam und Schulsportler war es nun, ein Niveau zu erreichen, um gegen die Landessieger aus den anderen Bundesländern in Berlin beim Bundesfinale bestehen zu können.
Die Mannschaft musste sozusagen einen  „Crash Course“ in Riemen rudern, geleitet von Frau Jäger und Hr. Rohmer, durchziehen. Die nächsten Wochen waren für die Schüler/Sportler intensiv; neben Hausaufgaben und vollem Stundenplan  mussten die Schüler (Tim Folchert, Jan Breitung, Tim Kückels, Sascha Preis, Josef Fromme, Christoph Ess, Daniel Jäckel, Tobias Niedballa  und Steuerfrau Edda Strohm), um bei den Rennen gegen andere sehr eingefahrene Mannschaften mithalten zu können, sowohl  in Kreuznach als auch auf dem Stausee in Niederhausen, durch intensive Einheiten am Land und auf dem Wasser, ihre Leistung steigern.
Bei den Wassereinheiten ging es um Technik, Ausdauer und Schnelligkeitstraining, um die nötige Kraftausdauer für die 1000 Meter Rennstrecke zu bewältigen. Dazu kam die Herausforderung, worin eigentlich die Kunst des Mannschaftbootfahrens liegt, ins besonders für eine Achtermannschaft, für 8 Sportler,  gemeinsam eine Bewegung gleichzeitig durchzuführen und nicht in einem entspannten Tempo, sondern während eines Rennens bei 36 Ruderschlägen pro Minute!  Dazu hat die Mannschaft einige Landeinheiten gehabt, inklusiv Trainingsstunden auf dem Ruderergometer im Kraftraum des Creuznacher Rudervereins.
Durch die Ankunft des neuen Filippi Achters am Anfang September, bekamen die Jungs einen zusätzlichen  Motivationsschub. Da der alten Holzachter nicht mehr renntauglich war, mussten die Sportler bis dahin entweder in einen großen Gig-Achter oder Vierer trainieren, was nicht mit einer Einheit in dem Spitzen-Leihboot zu vergleichen war. Die schnellen, intensiven Schläge kamen noch schneller vor, und die Mannschaft war stolz, in einem solchen Boot starten zu dürfen! Die Jungs waren noch nie beim Bundesfinale von JtfO in Berlin und wussten nicht, genau was zu erwarten war- haben aber in kurzer Zeit konkrete Fortschritte gemacht und waren für den nächsten Schritt bereit.
Bei der Ankunft am ersten Abend in Berlin waren alle Teilnehmer aus den verschiedenen Sportarten aus Rheinland Pfalz zu einem Begrüßungsempfang mit Abendessen im Rheinland Pfälzischen Haus im Ministergarten eingeladen. Anschließend konnte die Röka Mannschaft durch die Aufgeschlossenheit einen Bundestagsbeamten, der die „JtfO“ Akkreditierung gesehen hatte, noch einen höchst interessanten unerwarteten Abendbesuch im Bundestag  genießen.

Mit Montag als Trainingstag konnten sich die Jungs an die tolle Olympia Regatta Strecke von 1936 in Berlin-Grünau sich gewöhnen. Ein  wichtiger Tag für Steuerfrau Edda Strohm. Sie hat an dem Tag zum ersten Mal in mitten zahlreicher  Trainingsboote in einer Bahn mit Bojenkette das Steuern üben können.
Am 20. September ist die Mannschaft  ihr erstes offizielles Rennen in Berlin  gefahren- den Vorlauf. Sie ist mit dem Feld gefahren, aber für Plätze 1 und 2 und dadurch eine direkte Qualifikation im Finale,  waren die Spitzenmannschaften zu eingefahren.  Am Nachmittag im Hoffnungslauf hat der Röka-Achter wieder mit der Konkurrenz mitgehalten aber die Gegner waren zu stark, sodass das große Finale ohne RöKa Beteiligung, gefahren würde. Vom Gesamtfeld der Landessieger betrachtet- ins besonders der traditionell  starken Schulachtermannschaften aus Osnabrück , Hamburg und Kassel, die sich für Berlin fast jedes Jahr qualifizieren und einen eigenen Schulachter besitzen-  wussten die Trainer schon im voraus, dass eine Platzierung unter den ersten 6 kaum zu erwarten war.  Die Röka Mannschaft  mit ihrer Steuerfrau Edda Strohm, die in mitten eines 5 Boot Feldes jedes Rennen präzis gesteuert hat und ihre Mannschaft motiviert hat, hat von den ersten 2 Rennen viel lernen können. Das B Finale wurde von zahlreichen Zuschauern angefeuert und bei dem tollen Endspurt des Römerkastell Gymnasiums gegen die Mindener Schulmannschaft würde sogar applaudiert. Die letzten 300 Meter waren heiß umkämpft. Trotz Rückstand am Start hat die Röka Mannschaft im B Finale ein tolles und spannendes Rennen geliefert- den 3. Platz mit 0,4 Sekunden Rückstand zum 2. Boot. Endzeit: 3:22 min. Die Mannschaft hat alles gegeben und im Namen des Schulsports für ein spannendes Rennen gesorgt.
In diesem Feld konnten sowohl die Jungs als auch das Trainierteam stolz sein.  Da viele Schulen- Kassel, Hamburg, Osnabrück, u.a. ein sehr etabliertes Programm und einen eigenen Schulachter bzw. Boote besitzen,   konnte man mit der Leistung zufrieden sein. Was unsere Mannschaft  in einigen Wochen an Leistung gebracht hat, dafür haben andere Mannschaften Monate lang trainiert.
Die Erwartungen waren nicht nur erfüllt sondern übertroffen worden!
Der große Wünsch ist, dass das JtfO Projekt  auf diesen Ergebnissen aufbauen kann und weiter unterstützt wird.