05.10.2014 | SWDM und Naheregatta auf dem Stausee



Bericht und Bild Heidi Sturm (AZ):

Hochkarätig besetzt waren die Südwestdeutschen Meisterschaften, die der Creuznacher Ruderverein mit seiner 30. Nahe-Regatta auf dem Niederhäuser Stausee ausrichtete. Neben deutschen Meistern und Medaillengewinnern, Hochschulmeistern und Jahrgangsmeistern hatten sich mit Jason Osborn und Moritz Moos von Mainzer RV auch die amtierenden U23-Weltmeister im Leichtgewicht-Doppelzweier die Ehre gegeben. Die beiden Asse dominierten eindrucksvoll ihre Rennen und begeisterten die Zuschauerreihen auf dem Nahedamm mit Tempo und Technik. Mit gleich sechs Titeln war Moritz Moos der herausragende Athlet, er hatte im Einer sogar seinen Zweier-Teamkameraden mit mehr als drei Sekunden Vorsprung bezwungen.

Das beeindruckende Teilnehmerfeld spricht natürlich das optimale Umfeld: Der Stausee gilt nicht nur als schönste Regattastrecke in Rheinland-Pfalz, sondern ist mit wenig Strömung und fünf Startbahnen auch ideal für den Konkurrenzkampf bei Meisterschaften, zudem ist der CRV ein bewährter Gastgeber, der auch die nötige Infrastruktur bietet.

Bei mehr als 300 Starts mit rund 200 Sportlern aus 22 Vereinen und Renngemeinschaften waren alle Bootsklassen mit Riemen und Skulls vom Einer bis zum Achter als abschließender Königsklasse vertreten. Gestartet wurde samstags über 1000 Meter, am Sonntag über 500 Meter.

Die Lokalmatadoren durften gleich zwei südwestdeutsche Meister und einen Sieg bei der Naheregatta feiern. Der 13-jährige Fynn Brendes krönte seine „erste richtige Regattasaison“ gleich mit dem Titelgewinn im Einer über 1000 Meter. Nach einem Blitzstart hatte er allerdings vor dem Ziel noch einmal kräftig kämpfen müssen. „Er hat in diesem Jahr schon einige gute Ergebnisse erzielt, aber bei einer Meisterschaft ist es natürlich ein anderes Kräftemessen“, war sein Breitensporttrainer Florian Sturm stolz auf den Erfolg, den man nicht unbedingt erwarten konnte. Einen ganz souveränen Titelgewinn mit fast sieben Sekunden Vorsprung sicherten sich Selina Wolf und Lena Plötz im Juniorinnen-Zweier. Bei den Frauen schlug sich das starke Duo beeindruckend, unterlag nur mit knapp vier Sekunden. Bei der Meisterschaft der Mädchen erwischte Svenja Wolfgarten einen rabenschwarzen Tag, bekam einfach keinen Druck auf die Blätter. Tags darauf bei der Naheregatta fuhr sie der Gegnerin von der Mosel aber klar davon.

In einem Wimpernschlagfinale nach einem intensiven Rennen bei der Naheregatta unterlagen Axel Horbach und Jan Ott mit knapp zwei Zehnteln den Koblenzer Konkurrenten. Die beiden zählen zum CRV- Vierer, der Anfang der 90er Jahre den Bundessieg bei Jugend trainiert für Olympia erkämpfte. Seit dem Vorjahr teilen die einstigen Kameraden als ambitionierte Breitensportler wieder ein Boot. Das geplante Rennen des Vierers fiel allerdings aus, weil der Gegner zurück zog. Im Einer-Finale wurde Horbach noch Vizemeister. Vincent Berger, der jüngster Jahrgang bei den Erwachsenen ist und derzeit wegen dem anstehenden Abitur das Training nicht intensivieren kann, holte Rang zwei bei der Naheregatta.

In der Vereinswertung belegte der CRV einen beachtlichen siebten Platz. „Mit der Bilanz sind wir rundum zufrieden“, unterstrich Sturm, dass die Platzierung auch dem knappen Meldeergebnis der Gastgeber geschuldet war: Bei der Ausrichtung der Großveranstaltung waren die Aktiven in erster Linie als Helfer und nicht als Sportler gefragt und mussten auf den einen oder anderen Start verzichten. Auch die jüngsten Ruderer waren als „Ponton-Kinder“ auf der Startanlage aktiv, so etwa Fabian Spiel, der hier höchst engagiert gleich mehrere Schichten schob und auch bei Auf- und Abbau tatkräftig anpackte.