02.02.2015 | Sieg beim Heimspiel



Bericht von Heidi Sturm (AZ):

Ruderer sind nicht nur auf ihrem gewohnten nassen Element sehr sportlich, sondern auch auf dem Trockenen: Das zeigten rund 100 Wassersportler beim traditionellen Salinentallauf, den der Creuznacher Ruderverein stets als „mittleren“ Crosslauf der beliebten dreiteiligen Laufserie des Landesruderverbands Rheinland ausrichtet. Bei strahlendem Sonnenschein und optimalen Bedingungen konnten die Sportler auf den herrlichen Rundstrecken auch wieder die besonders schönen Abschnitte auf der Nahepromenade genießen, die im Vorjahr wegen des Hochwasserschutzes gesperrt waren. Eine kurzfristige kleine Streckenänderung hatte es nur wegen der Abrissarbeiten an den Kleingärten gegeben. Auf den Routen zwischen 1000 und 5400 Metern konnten die Starter aus sieben Vereinen Punkte für ihren Verein sammeln, die ins Gesamtergebnis einfließen. Jeder Sportler im Ziel erhält einen Zähler, den Siegern und Platzierten winken bis zu sieben Punkte, einer erfolgreichen Mannschaft gar neun.

Die Gastgeber konnten sich nicht nur über einen gelungenen Ablauf freuen, sondern auch über den sportlichen Erfolg: Mit 174 Punkten teilten sie sich den Tagessieg mit der GTRV Neuwied, obwohl man mit 25 Lokalmatadoren zwei Sportler weniger hatte als das Team vom Rhein. „Wir hatten krankheitsbedingt einige Ausfälle und mussten auch einige Aktive als Streckenposten und im Organisationsteam einsetzen“, erläuterte Pressesprecher Florian Sturm. Rang drei in der Mannschaftswertung belegte mit einigem Abstand der Bernkasteler RV (98 Punkte) vor den Koblenzer Vereinen Rhenania (76) und PSV (35). Die „Nachbarn“ von der Binger RG und dem Mainzer RV, hatten nur kleine Starterfelder gestellt, die aber nicht in die Landes-Wertung flossen, weil die Clubs nicht zum Verband Rheinland zählen.

Den ersten Heimsieg gab es gleich im ersten Rennen der Minis über 1000 Meter, wo Benjamin Gött souverän das Feld anführte und auch den ersten Treppchenplatz für die „Familiensammlung“ erkämpfte: Bruder Levi wurde Zweiter im Jahrgang 2004/03, Mama Eva siegte bei den Frauen 36 und Papa Axel Horbach bei den Männern 36. Zudem war die sportliche Familie auch noch an etlichen Mannschaftserfolgen beteiligt.

Fynn Brendes holte sieben Punkte im Jahrgang 2002/01. Mit dem Drittplatzierten Luis Förster sowie Simon Coors gab es und noch volle Punktzahl in der Mannschaftswertung. Das Männerteam mit Horbach, dem Zweitplatzierten Jens Reimann und Christian Powarcinsky holte den Mannschaftssieg, die Frauenmannschaft mit Gött, Heblich und der Drittplatzierten Susanne Peter wurde Zweite. In der offenen Klasse im direkt nachfolgenden Rennen über 5400 waren die Platzierungen genau umgekehrt: Silvia Heblich (2.), Sara Marie May (3.) und Heike Henrich (4.) holten den Sieg, Vincent Berger (3.), Horbach und Reimann wurden Zweite. Bei der finalen Staffel gab es noch einen dritten Rang für Levi Gött, Fynn Brendes, Eva Gött und Edda Strohm, die zuvor noch Dritte bei den Juniorinnen geworden war.

„Der Lauf ist ein guter Ausdauertest und bietet an der frischen Luft etwas Abwechslung zum Hallen-Trainingsprogramm und dem Ruder-Ergometer“, erläuterte Jugendtrainerin Sara Marie May. Der Nachwuchs könne hier auch schon einmal Wettkampfatmosphäre schnuppern. Man trainiere auch die richtige Atemtechnik, die beim Rudern benötigt werde. Der Sommer-Trainingsplan beginnt etwa ab Ostern, bei geeigneter Witterung geht es aber mit dem Nachwuchs auch schon vorher aufs Wasser – dann aber in breiten unt sehr kentersicheren Ausbildungsbooten.

Info: Ein jugendlicher Gast hatte beim Laufen sein Handy verloren, mit dem er unterwegs Musik gehört hatte. Den Verlust bemerkte er zwar, ließ das Handy aber liegen um seinen zweiten Platz nicht zu verlieren. Den Ehrgeiz hätte er fast teuer bezahlt, denn bei der Suche nach dem Zieleinlauf war es verschwunden. Streckenmoderator Florian Sturm hatte dann den rettenden Rat: „Einfach einmal das Handy anrufen.“ Es wurde tatsächlich abgehoben: Spaziergänger hatten das Handy entdeckt und mit nach Hause genommen, wo es gleich abgeholt werden konnte. Bei der Siegerehrung war es dann schon wieder beim Besitzer.