14.10.2016 | Südwestdeutsche Meisterschaften



Ein Hauch von Rio wehte über den Niederhäuser Stausee: Bei den Südwestdeutschen Meisterschaften, die der Creuznacher Ruderverein mit seiner 31. Naheregatta ausgerichtet hatte, starteten auch die Olympioniken Moritz Moos und Jason Osborne vom Mainzer RV, die am Zuckerhut im leichten Doppelzweier das Halbfinale erreicht hatten. Auf dem Stausee trugen sie aber mit anderen Partnern und auch in größeren Booten zum Mainzer Sieg in der Vereinswertung bei. Zweiter wurde der Koblenzer RC Rhenania, der den dreifachen Weltmeister Jost Schömann-Finck in seinen Reihen hatte.

Die Lokalmatadoren landeten in dieser Rangliste im Mittelfeld, konnten aber trotzdem mit ihrer Bilanz zufrieden sein: "Etliche unserer Sportler waren beim Veranstaltungsablauf eingebunden und konnten nicht starten", erläuterte Pressesprecher Florian Sturm. Zudem befindet sich die neue Leistungsgruppe der Jugend gerade erst im Aufbau, nachdem die sehr erfolgreichen Vorgänger herausgewachsen sind. "Die Kinder haben sich aber richtig gut präsentiert und mit teils sehr starken und erfahrenen Gegnern gut mitgehalten", erläuterte Jugendwartin Anette Zosel de Iturri. Allerdings fehle teils noch etwas die Erfahrung, wie man eine Strecke richtig einteile, damit man zum Schluss noch genügend "Körner" habe. Einen ganz souveränen Sieg mit 15 Sekunden Vorsprung vor seinem Binger Konkurrenten fuhr Levi Gött (bis 13 Jahre) über 500 Meter bei der Naheregatta ein, tags zuvor war er über 1000 Meisterschaftsmeter mit guter Leistung Dritter geworden. Sein jüngeren Bruder Benjamin erkämpfte bei der Naheregatta einen zweiten Platz, obwohl ihm kurz vor dem Ziel der Rollsitz herausgesprungen, so dass das Boot nur noch über die Ziellinie treiben konnte. Mit gutem Beispiel war Nachwuchstrainer Axel Horbach voran gegangen, der den einzigen CRV-Titel holte: In einem "Handicaprennen" startete er wegen des Altersunterschieds 13,5 Sekunden später als sein Mainzer Konkurrent und kam nach 1000 Metern mit fünf Sekunden Vorsprung ins Ziel.Mit Christian Powarcinsky, Christian Kirchner und Guido Eid weihte er auch den neuen Vierer ein, der seinem Namen "Pegasus" alle Ehre machte und dank "heroischem Einsatz" wie beflügelt über das Wasser jagte. Letztlich fehlte aber dem erstmals in dieser Zusammensetzung startendem CRV-Team exakt eine Sekunde zum Sieg gegen die seit Jahren zusammen antretenden Bad Emser. Noch knapper war das Ergebnis im Zweier Mixed: Da hatte das Wormser Siegerboot noch keine halbe Sekunde Vorsprung vor Zosel de Iturri und Horbach.

Insgesamt waren 220 Starter aus 49 Vereinen und Renngemeinschaften mit 276 Booten bei der zweitägigen Veranstaltung dabei.


Text und Foto: Heidi Sturm (Allgemeine Zeitung)