Erste Veranstaltung

In den ersten vier Jahren wird der Creuznacher Ruderverein von einem Triumvirat geleitet und erst im Jahre 1881 wählte man mit Rud. Kipper den ersten Präsidenten.
 
Neben den Hinweisen auf die sportlichen Aktivitäten vermerkt das Protokollbuch exakt die Daten der gesellschaftlichen Veranstaltungen, so z. B. für 1878.

Festlichkeiten:

Am 12. Januar Tanzkränzchen im Englischen Hof (erste Veranstaltung des Vereins). Über dieses Ereignis berichtet das Kreuznacher Tageblatt in seiner Ausgabe vom Dienstag, dem 15. Januar 1878: 14. Januar.

Vorgestern Abend hatte der hiesige Ruderverein zur Feier seines ersten Stiftungsfestes in den Räumen des Englischen Hofes einen kleinen Ball arrangiert, zu welchem sich eine sehr zahlreiche Gesellschaft, vorzüglich ein reicher Damenflor, eingefunden hatte. Das Fest verlief in der allerungetrübtesten und heitersten Weise und mehr fast, wie es sonst hier üblich ist, wurde aus Abend und Morgen ein Tag, denn erst in spät-früher Morgenstunde suchten die Letzten ihre Behausung auf.

Die gesellschaftlichen Veranstaltungen

Neben den sportlichen waren es, wie schon angedeutet, vor allen Dingen die gesellschaftlichen Veranstaltungen, die die Gemeinschaft der Mitglieder unseres Vereins stärkte: Ein Sommerfest 1955 im Schützenhaus mit Lampionpolonäse durch den Lohrer Wald, etliche Dampferfahrten auf dem Rhein, gemeinsam mit der Casino-Gesellschaft (und das nicht zuletzt deshalb, weil eine große Anzahl der Älteren Mitglieder in beiden Vereinen war, und weil die Casino-Gesellschaft keine eigene Jugendabteilung besaß, die bei einem solchen Ausflug mit Tanz für das nötige Temperament sorgen konnte).

Dann natürlich unsere damals noch sehr gern und zahlreich besuchten Ruderbälle mit den tänzerischen Einlagen der CRV-Jugend, einstudiert von Ruth Boin, die im großen Saal des Bootshauses ein künstlerisches Tanzstudio betrieb. Damals gab es noch kein Fernsehen und die Mobilität der Menschen war auch noch nicht so ausgeprägt, dass man zu irgend welchen angesagten Events jederzeit die Stadt verlassen hätte; es war vielmehr so, dass die Teilnehmer der Winterfestlichkeiten selber für Unterhaltung, Jux und Ausgelassenheit sorgten: mit Wettkämpfen im Babywickeln, vorgetragenen Moritaten über erschröckliche Begebenheiten des vergangenen Ruderjahres, mit Sketchen und Spielen und das alles Jahr für Jahr eingeleitet mit einem Galadiner, das renommierte Kreuznacher Köche trotz widrigster technischen Bedingungen doch immer wieder auf die Tische zauberten. Wer erinnert sich nicht an das Defilee der leuchtenden Eisbomben im abgedunkelten Saal?

Einmal hing sogar während einer anderen Winterfestlichkeit ein Vierer unter der Decke des großen Saales.

Natürlich wurde vor allem getanzt, wozu die Kapelle Eicker ganz ohne Mikro und Verstärker, in einer solch angenehmen Lautstärke aufspielte, dass an den Tischen noch eine Unterhaltung möglich war. So manchem jugendlichen Tanzmuffel von damals dürften noch die mahnenden Auftritte des Präsidenten Paul Anheuser in Erinnerung sein, wenn er mit einer Geste, die nicht den geringsten Widerspruch duldete, vor ihn trat und ihn darauf hinwies, dass drei Tische weiter noch eine alleine sitzende Dame zum Tanz aufzufordern sei.